Augenübungen, um die Sehkraft zu verbessern und die Augen zu entspannen. Sie sind gerade für die Menschen wichtig, die viel am Computer arbeiten …
Augenübungen beim Yoga
Viele indische Yogalehrer, die sehr traditionell ausgerichtet sind, beziehen Übungen für die Augen mit ein. Damit verfolgen sie allerdings nicht so sehr die Absicht, das Sehen ihrer Teilnehmer zu verbessern, sondern sie hoffen, über die Augen den Geist erreichen zu können. Dieser Zusammenhang hat sich den Yogameistern schon sehr früh erschlossen, denn – als herausragende Beobachter, die sie waren und sind – wurde ihnen deutlich, dass die geistige Aktivität immer mit einer Augenbewegung verknüpft ist.
Wie man weiß, bewegen wir ja sogar im Schlaf heftig die Augen (Phase des »Rapid-Eye-Movement«), und zwar dann, wenn unser Geist träumend in Aktion ist. Halten wir dagegen die Augen still oder fokussieren den Blick, dann wird auch der Geist still oder konzentriert! So kann man einerseits ganz gezielt die Augen »benutzen«, um dem Geist bei der Entspannung zu helfen. Andererseits ist es wichtig zu lernen, die Augen abwechselnd auszurichten und zu entspannen.
Wir unterscheiden in unserer Sprache zwischen blicken, sehen, schauen und bezeichnen damit verschiedene Grade der Aktivität. Wenn wir immer nur blicken oder sehen (hinsehen, ansehen, zusehen, wegsehen), dann werden die Augen bald ermüden. Sie brauchen zwischendurch immer das reine Schauen, also den Zustand, in dem der Blick etwas diffus wird und nichts Spezielles mehr sieht. Unsere Augen brauchen es auch immer wieder, geschlossen zu werden oder zu blinzeln. Sind sie immer nur offen, dann trocknen sie aus. Blinzelnd locken und verteilen wir die Tränenflüssigkeit, die die Augäpfel befeuchtet und reinigt.
Schließlich soll noch erwähnt werden, was den Yogameistern seit je bewusst war: Das Sehen beginnt im Gehirn und geschieht nur durch bewusste Wahrnehmung. Diese Erkenntnis bedeutet, dass unser Bewusstsein ständig entscheidet. was es sieht – und was es nicht sieht. Das tut es automatisch, aber wir können aus diesem Grund auch immer selbst entscheiden, was wir sehen wollen und was nicht (ähnlich, wie wir ja auch die Fernbedienung des Fernsehers aktiv zum Ein-, Aus- und Umschalten benutzen können!) So lädt uns der Yoga ein, in unserer visuell ausgerichteten Gesellschaft bewusst zu sehen, bewusst wahrzunehmen und bewusst auch mal die Augen zu schließen und wegzusehen.
Das innere Sehen
Das Schließen der Augen hilft oft, den Geist auszuschalten – vor allem, wenn der Blick nach innen gerichtet wird. Dazu wird im Yoga ganz gezielt der innere Sehsinn oder das innere Sehen trainiert. Um diesen inneren Blick auszurichten, gibt es ganz feste Referenzpunkte – wie die Mitte der Stirn, die Nasenspitze oder die Mitte des Schädels. Sie gelten als hilfreich, denn wenn man sie fokussiert, verändert sich der geistige Zustand Das werden Sie auch deutlich merken können, wenn Sie in dieser Weise üben.
Üben Sie spielerisch
- Bei den folgenden Augenübungen ist es wichtig, dass Sie nicht zu viel machen, sondern vielmehr entspannt und spielerisch üben, da die Augenmuskeln sonst schnell überanstrengt sind.
- Wenn während des Übens die Tränen zu fließen beginnen, lassen Sie es zu, denn Sie wissen ja jetzt, dass Ihre Augen dadurch wunderbar durchspült werden.
Die Augen entspannen
Übung 1:
- Kommen Sie in einen bequemen Sitz – oder besser, wenn möglich, in die Rückenlage – und schließen Sie die Augen.
- Entspannen Sie die Augen in ihren Höhlen, bis sie dort möglichst schwer und regungslos ruhen. Stellen Sie sich vor, dass Ihre Augäpfel immer mehr auf den Boden dieser Höhlen sinken.
Wenn Ihre Augen immer sehr unruhig sind, dann legen Sie sich ein Sand- oder Lavendelsäckchen oder einfach nur ein leichtes Tuch über die Augen.
Übung 2:
- Reiben Sie im Sitz oder im Liegen kräftig Ihre Handflächen gegeneinander, bis sie ganz warm sind und innerlich prickeln.
- Legen Sie sich dann die Handflächen über die geschlossenen Augen, und spüren Sie die Wäme, die durch die Lider in den ganzen Augenraum strömt.
- Sobald die Hände wieder etwas kühler werden, ziehen Sie sie ganz langsam (!) zur Seite, wiederholen Sie diesen Vorgang einige Male, und spüren Sie noch eine kleine Weile mit geschlossenen Augen nach.
Übrigens: Diese Übung ist auch sehr angenehm nach allen Übungen, in denen Sie den Blick fixieren.
Augenübungen
Machen Sie folgende Augenübungen in einer bequemen, aufrechten Sitzhaltung:
Die Augen kreisen lassen
- Entspannen Sie Ihre Augenlider, sodass sie etwas heruntersinken, und entspannen Sie eine kleine Weile die Augäpfel.
- Dann erst beginnen Sie, die Augen kreisen zu lassen. Nehmen Sie sich Zeit, und versuchen Sie, eine möglichst runde und fließende Bewegung entstehen zu lassen.
- Wechseln Sie von Zeit zu Zeit die Richtung.
- Wenn Ihre Augenmuskeln ermüden, spüren Sie mit geschlossenen Augen nach.
Nach oben und unten schauen
- Schauen Sie weit nach oben, bis der Kopf den Augen folgt und Sie zur Decke direkt über sich schauen.
- Schauen Sie dann weit nach unten, bis der Kopf den Augen folgt und Sie direkt an sich hinunterschauen.
- Fahren Sie mit dieser Bewegung, in der die Augen den Kopf führen, im Rhythmus Ihres Atems eine Weile fort.
- Spüren Sie anschließend mit geschlossenen Augen eine kleine Weile nach.
Nach links und rechts schauen
- Blicken Sie ganz weit nach links und »ziehen« Sie damit allmählich Ihren Kopf in die Drehung nach links.
- Dort angekommen, blicken Sie ganz weit nach rechts, so dass Ihr Kopf allmählich in die Drehung nach rechts gezogen wird.
- Lassen Sie so Ihre Augen den Kopf führen – in Ihrem Atemrhythmus.
- Wenn Ihre Augenmuskeln zu ermüden beginnen, halten Sie inne und spüren mit geschlossenen Augen nach.
Die Nasenspitze fixieren
- Entspannen Sie Ihre Augenlider, sodass sie etwas heruntersinken, und entspannen Sie eine kleine Weile die Augäpfel in ihren Höhlen.
- Richten Sie dann Ihren Blick auf die Nasenspitze und halten Sie ihn dort fixiert. Das leichte Schielen ist beabsichtigt.
- Wenn Ihre Augenmuskeln zu ermüden beginnen, halten Sie inne und spüren mit geschlossenen Augen nach.
Zur Mitte der Stirn schauen
- Entspannen Sie Ihre Augenlider, sodass sie etwas heruntersinken, und entspannen Sie eine kleine Weile die Augäpfel in ihren Höhlen.
- Richten Sie dann Ihren inneren Blick nach oben zur Mitte der Stirn und halten Sie ihn dort fixiert. Das leichte Schielen, dass so entsteht, ist beabsichtigt.
- Wenn Ihre Augenmuskeln zu ermüden beginnen, halten Sie inne und spüren mit geschlossenen Augen nach.
Zur Mitte des Schädels schauen
- Entspannen Sie Ihre Augenlider, sodass sie etwas heruntersinken, und entspannen Sie eine kleine Weile die Augäpfel in ihren Höhlen.
- Richten Sie dann Ihren inneren Blick innen zur Mitte des Schädels und halten Sie ihn dort fixiert. Versuchen Sie dabei, Ihren Blick mehr und mehr zu entspannen.
- Wenn Sie merken, dass Ihre Augenmuskeln schließlich zu ermüden beginnen, halten Sie inne und spüren mit geschlossenen Augen nach.
Trataka – die Augenreinigung
Sie brauchen eine Kerze und nach Möglichkeit einen etwas abgedunkelten Raum.
- Stellen Sie die brennende Kerze etwa einen Meter von den Augen entfernt auf.
- Fixieren Sie die Flamme mit dem Blick und versuchen Sie, möglichst nicht zu blinzeln selbst wenn es Ihnen schwer fällt.
- Wenn Ihre Augen zu tränen beginnen, lassen Sie die Tränen einfach fließen, denn das genau ist die Reinigungsübung.
- Wenn Sie merken, dass Ihre Augen wirklich ermüden, schließen Sie sie und spüren so eine Weile nach.
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