Von Swami Sivananda aus dem Buch „Sadhana“
- Überblick über Bhakti Yoga Sadhana
- Einige Aspekte von Bhakti Yoga Sadhana
- Glaube, Bemühen und Selbstaufgabe
- Neun Formen von Bhakti Yoga Sadhana
- Wesentliche Punkte im Bhakti Yoga Sadhana
- Die Rolle des Glaubens in Bhakti Sadhana
- Wichtiges Sadhana im Bhakti Yoga
- Die Essenz von Bhakti Yoga Sadhana
Überblick über Bhakti Yoga Sadhana
Was ist Bhakti? Bhakti oder Hingabe ist höchste Liebe, die auf Gott gerichtet ist.
Es gibt zwei Arten von Bhakti: Kamya und Nishkamya.
Die zwei Arten von Nishkamya Bhakti sind:
1. Vaidhi oder äußere Puja und Japa usw. und 2. Ragatunika oder Prema (innerlich), bedingt durch extreme Prema, intensive Liebe.
Vier Arten von Bhaktas (Gita VII,16):
1. Aarta (Leidende wie Draupadi, Gajendra, etc.); 2. Jijnasu (Sucher wie Uddhava); 3. Artharthi (der den Wunsch hat, ein Objekt zu erlangen; Dhruva zum Beispiel) und 4. Jnani (Weise wie Sukadeva, ect.)
Fünf Arten von Muktis:
1. Salokya (am selben Ort wie der Herr weilend); 2. Samipya (in Gottes Nähe weilend); 3. Sarupya (dem Herrn an Gestalt ähnlich); 4. Sayujya (vollständige Identität mit dem Herrn) und 5. Sarishti (Genuss göttlicher Kräfte).
Neun Arten von Bhakti (Bhagavatam: 7-5-23):
1. Sravanam (Hören der Lilas, Kathas, usw. des Herrn); 2. Kirtanam (melodisches Singen Seines Namens, der Lilas, Kathas, usw.); 3. Smaranam (Denken an den Herrn); 4. Padasevanam (Dienst zu Seinen Füßen und Dienst für Guru, Eltern, Land und Menschheit); 5. Archanam (Opfer von Blumen, heiligen Blättern etc.); 6. Vandanam (Verbeugen vor dem Herrn und geistiges Verbeugen vor jedem Wesen); 7. Dasyam (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber); 8. Sakhyam (Haltung der Freundschaft) und 9. Atma-Nivedanam (Selbstaufgabe, buchstäblich sich selbst hingeben).
Fünf Arten von Bhavas:
1. Santa (friedvoll, selbstbeherrscht und gelassen wie Bhisma); 2. Dasya (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber, wie Hanuman); 3. Sakhya (Freundschaft wie Arjuna); 4. Vatsalya (elterliche Zuneigung wie Kausalya, Yasoda) und 5. Madhurya (Ehefrau und Ehemann, Liebende, wie die Gopis, Gauranga).
Sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln:
1. Dienst an Bhagavatas, Sadhus, Sannyasins, etc; 2. Wiederholen von Gottes Namen, Japa, Smaran, etc.; 3. Satsang; 4. Hari Kirtan (lautes Wiederholen des Namens des Herrn); 5. Studium von religiösen Büchern wie Gita, Ramayana, Bhagavat, etc; und 6. Pilgerreisen und Aufenthalt an heiligen Orten wie Brindavan, Ayodhya, Pandarpur, Chitrakuta, etc.
Acht Zeichen von Bhakti:
1. Ashrupaata (Tränen), 2. Pulaka (Zubergestehen der Haare), 3. Kampana (Erbeben) 4. Rodana (Weinen oder Schluchzen), 5. Haasya (Lachen), 6. Sveda (Transpirieren, Schwitzen), 7. Murchha (in Ohnmacht fallen) und 8. Svarabhanga (Unfähigkeit zu sprechen).
Vier Voraussetzungen für einen Bhakta:
1. Bescheiden sein wie ein Grashalm, 2. duldungsfähig sein wie ein Baum, 3. Lob und Anerkennung nicht für sich selbst wünschen, jedoch andere loben und respektieren 4. ständig den Namen des Herrn wiederholen.
Fünf Dornen auf dem Weg von Bhakti:
Stolz auf 1. Kaste, 2. Bildung, 3. Stellung, 4. Schönheit, 5. Jugend.
Zwei innere Feinde auf dem Weg des Sadhana:
1. Gier, 2. Zorn.
Zehn Laster, die auf die Lust (Gier) folgen:
1. Jagdleidenschaft, 2. Glücksspiel, 3. Schlafen am Tag, 4. Verleumden (beschimpfen), 5. Umgang mit leichten Frauen, 6. Trinken, 7. Liebeslieder singen, 8. Tanzen, 9. Vulgäre Musik, 10. Zielloses Umherwandern.
Acht Laster, die dem Zorn folgen:
1. Ungerechtigkeit, 2. Unbesonnenheit, 3. Schikanieren, 4. Eifersucht, 5. Spitzfindigkeit (ständig Fehler suchen), 6. Betrügen, 7. Harte Worte 8. Grausamkeit.
Drei Eshanas:
1. Wunsch nach Wohlstand, 2. Wunsch nach Frau und Kindern, 3. Wunsch nach Ruhm, Ehre, Himmel, etc.
Drei große Gefahren in Bhakti:
Umgang mit 1. Frauen, 2. Reichtum, 3. Atheisten.
Voraussetzungen für Bhakti:
1. Nishkamya (ohne jeden Wunsch nach Früchten), 2. Ananya (ungeteilte Liebe zu Gott), 3. Avyabhicharini (intensive Liebe zur gewählten Gottheit, dem Ishta Devata), 4. Akhanda (Taila Dharvat, ungebrochene, kontinuierliche Liebe), 5. Sadachara Sahita (mit edlen Eigenschaften und edlem Charakter) und 6. Tiefe, Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, d. h. wirklich und nicht zum Schein.
Sieben Formen von Prem:
1. Sneha (das Herz zerfließt vor Liebe oder Prema), 2. Mana (das Gefühl, das sich in den Genuss eines Paares mischt, das im Herzen schrecklich ineinander verliebt ist, ungeachtet der Tatsache, dass sie des Genusses wegen zusammen sind), 3. Pranaya, (Liebe, die den Liebenden sich eins mit dem geliebten Wesen fühlen lässt, es ist die völlige Vereinigung des einen mit dem anderen), 4. Raga Sneha (wenn man seinem Gegenüber Glück fühlen lässt, sogar wenn man um des Geliebten willen Elend erleidet, wird Raga genannt), 5. Anuraga (Raga, wenn immer neue Süße im Geliebten entdeckt wird, ist man Anuraga Raga), 6. Bhava (Bhava ist der Name des emotionalen Zustandes, dessen Essenz verglichen wird mit dem Strahlen der aufgehenden Sonne, d. h. es führt zu Prema, so wie die Strahlen in das Aufgehen der Sonne führen. Es lässt das Herz schmelzen durch den unstillbaren Wunsch, Sri Krishna zu erlangen), 7. Maha-Bhava (die höchste Spitze, Erfüllung von Bhava).
24 Avataras:
1. Matsya Avatara brachte die Veden aus den Wassern von Pralaya, 2. Kurma Avatara trug den Mandara Berg im aufgewühlten Ozean, 3. Varaha Avatara, hob die Erde nach der Vernichtung Hirayakshas aus dem Wasser, 4. Nrisimha aus der Säule vernichtete Hiranyakasipu und gab Prahlad Darshan; 5. der Vamana Avatara brachte König Bali zu Fall; 6. Parasurama vernichtete 21 mal Kshatriya Könige und gab Brahmanen das Land; 7. Rama vernichtete Ravana; 8. Krishna tötete Kamsa und war der Lehrer von Arjuna und Uddhava Brahma Vidya; 9. Buddha predigte den Asuras Ahimsa; 10. Kalki wird am Ende des Kali Yuga erscheinen; 11. Yajna, der Sohn von Ruchi und Akuti (die Suyama Devas wurden aus Yajna geboren; er beseitigte die Furcht aus Triloki); 12. Kapila, der Sohn von Kardama Prajapati und Devahuti (er ist der Begründer des Sankhya Philosophiesystems; er lehrte seine Mutter Brahmavidya); 13. Dattatreya, der Avatar der drei Murtis (Brahma, Vishnu, Shiva), Sohn von Atri Muni und Anasuya Devi; 14. die vier Kumaras, Sanaka, Sanandana, Sanatana und Sanatkumara – geistige Söhne Brahmas, die immer ca. sechs Jahre alt sind – Brahma Vidya Gurus; 15. Nara-Narayana, Sohn von Dharma und Murti, übte Tapas in Badrikashrama; 16. Sri Hari gab Dhruva Darshan (dem Sohn von Uttanapada und Suneeti); 17. Prithu gewann aus der Erde Reichtum und Nahrung; 18. Rishabha (Paramahamsa), ein großer Brahma Varishta, Sohn von Nabhi und Sudevi, Meru Devi; 19. Hayagriva (der pferdeköpfige Avatar) erschien im vedischen Yajna und verkündete die Veden; 20. Hari rettete Gajendra vor Nakra; 21. Hamsa erzählte dem Rishi Narada von Bhakti Yoga, Jnana und Bhagavata Purana; 22. die jedem Manvantara vorsitzende Gottheit; 23. Dhanvantari verbreitete die Wissenschaft der Medizin (Ayurveda); 24. Vyasa, der die vier Veden zusammenstellte, herausgab und 18 Puranas schrieb.
Die fünf Gestalten Vishnus:
1. Narayana, 2. Vasudeva, 3. Sankarshana, 4. Pradyumna, 5. Aniruddha
Die zwei Arten von Puja:
1. äußere und 2. innere (manasig)
Die vier Arten von Bhava in der Puja:
1. Brahma Bhava (Paramatma und Jivatma sind eins), 2. Dhyana Bhava (ständige Meditation nach Vorgangsweise des Yoga), 3. Stuti Bhava (Japa und Hymnen der Anbetung), 4. Bahya Bhava (äußere Anbetung).
Die sechzehn Teile der Puja:
1. Asana (Sitz für die Gottheit, das Bild, bereiten), 2. Swagata (den Herrn, den Devata, willkommen heißen) 3. Padya (Wasser zum Waschen der Füße), 4. Arghya (Wasseropfer in einem Gefäß), 5. Achamana (Wasser zum Nippen), 6. Madhuparka (Honig, Ghee, Milch und Joghurt), 7. Snanam (Wasser für das Bad), 8. Vastra (Kleider und Gewänder), 9. Bhushana (Zierrat und Schmuck), 10. Gandha (Wohlgerüche), 11. Pushpa (Blumenopfer), 12. Dhupa (Räucherwerk), 13. Deepa (Licht), 14. Naivedya (Speisen), 15. Tambulam (Betelnüsse, etc.) und 16. Vandana oder Namaskar (Verbeugungen und Gebete).
Vier Arten von Klang:
1. Para (Manifestation in Prana), 2. Pasyanti (Manifestation im Geist), 3. Madhyama (Manifestation in Indriyas) und 4. Vaikhari (Manifestation im sprachlichen Ausdruck). Die ersten drei bleiben tief und unergründlich wie der Ozean.
Drei Arten von Japa:
1. Vaikhari (mittels der Zunge mit einem hörbaren Ton), 2. Upamsu (mit der Zunge ohne Ton – halblaut), 3. manasig (geistig – innerlich).
Drei Arten von Kirtan:
1. Ekanta (allein), 2. Sankirtan (viele Personen gemeinsam), 3. Akhanda Kirtan (fortgesetzt ohne Unterbrechung).
Zehn Vergehen gegen den göttlichen Namen:
1. Schmähung von Heiligen und Gläubigen, 2. Unterschiede machen zwischen den Namen Gottes, 3. Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrer, 4. geringschätzig über die Schriften sprechen, 5. die Herrlichkeit des göttlichen Namens als nichts anderes als übertriebenes Lob ansehen, 6. unter dem Deckmantel des Namens sündigen, 7. den Namen unter andere Tugenden einreihen und die Praxis von Fasten, Nächstenliebe und Opfern usw. ohne den Namen, 8. die Praxis des Namens unwürdigen und gottlosen Menschen empfehlen, die nicht darauf vorbereitet sind, solche Unterweisungen zu empfangen, 9. Mangel an Liebe zum Namen, auch nachdem von seiner Herrlichkeit gehört wurde, 10. Betonung der Verhaftung „Ich“ und „Mein“ an die Objekte des Vergnügens.
Fünf Werke Ishvaras:
1. Erschaffen, 2. Erhalten, 3. Zerstören, 4. Verhüllen, 5. Ergießen göttlicher Gnade.
Sechs Eigenschaften von Bhagavan:
1. Aishvarya (göttliche Kräfte), 2. Dharma (Rechtschaffenheit), 3. Sri (Reichtum jeglicher Art), 4. Yashas (Ehre, Ruhm, Herrlichkeit, etc.), 5. Jnana (Wissen), 6. Vairagya (Leidenschaftslosigkeit).
Drei Arten von Karma:
1. Sanchita (angehäufte Handlungen aus unzähligen früheren Leben), 2. Prarabdha (der Teil von Sanchita Karma, der in dieser Geburt ausgelebt werden muss, 3. Kriyamana oder Agaami (Handlungen, die in diesem Leben ausgeführt werden, und die in dieser oder kommenden Geburten Früchte tragen werden.
Fünf Arten von Kriyamana oder Agaami Karmas:
1. Nitya (verpflichtend), 2. Naimittika (zufällig, bei gewissen Gelegenheiten), 3. Kamya (ausgehend vom Wunsch nach Reichtum, Frau, Sohn, etc. oder von Krankheit, 4. Nishiddha (verboten wie stehlen, lügen, Fleisch essen, trinken, etc.), 5. Prayaschitta (als Sühne oder zur Beseitigung von Sünden etc).
Neun Stufen in Bhakti:
1. Satsanga, Svadhyaya (Studium religiöser Bücher), 2. Bewunderung, 3. Sraddha (Glaube an Gott), 4. Hingabe (Sadhana, Bhakti oder Japa, Kirtan, Smaran etc.), 5. Nishta (Ergebenheit), 6. Ruchi (Lust am Hören und Singen der Namen und der Herrlichkeit des Herrn), 7. Rati (intensive Zuneigung), 8. Sthayee Bhava (Beständigkeit oder dauerhaftes Bhava von Bhakti Rasa), 9. Maha Bhava – Premaya (auf dieser Stufe ist der Gläubige tot für die Welt und ihre Reize. Er wird Jivanmukta.
Die vier Arten von Purushartha sind:
1. Dharma (Erfüllung dharmischer Pflichten), 2. Artha (Erlangen von Reichtum etc.), 3. Kama (Befriedigung von Wünschen), 4. Moksha (Befreiung von Geburt und Tod).
Einige Aspekte von Bhakti Yoga Sadhana
1. Bhakti ist der dünne seidene Faden von Prem oder Liebe, der das Herz des Gläubigen an die Lotusfüße des Herrn bindet. Bhakti ist tiefe Hingabe und höchste Bindung an Gott. Es ist das spontane sich Ergießen von Liebe zu Gott hin. Es ist reine, selbstlose göttliche Liebe, Shuddha Prem. Bhakti ist die heilige höhere Emotion erhabener Gefühle, die den Gläubigen mit Gott vereint. Sie muss von den Bhaktas erfahren werden.
2. Menschliche Liebe ist hohl. Sie ist nichts als animalische Anziehung. Sie ist Leidenschaft. Sie ist fleischliche Liebe. Sie ist selbstsüchtige Liebe. Sie wandelt sich ständig. Sie ist nichts als Heuchelei und Show. Die Frau kümmert sich nicht um ihren Ehemann, wenn er ohne Arbeit ist. Sie wirft ihm finstere Blicke zu. Der Mann mag seine Frau nicht, wenn sie durch eine chronische Krankheit ihre Schönheit verloren hat. Wirklich dauerhafte Liebe kann nur in Gott gefunden werden. Seine Liebe kennt keinen Wandel.
3. Bhakti ist die Basis allen religiösen Lebens. Bhakti zerstört Vasanas und Egoismus. Ein Leben ohne Bhakti, Glauben, Liebe und Hingabe ist öde und vertan. Bhakti macht das Herz weich und beseitigt Eifersucht, Hass, Lust, Zorn, Egoismus, Stolz und Arroganz. Es bringt Freude, göttliche Ekstase, Wonne, Frieden und Erkenntnis. Alle Sorgen, Plagen, Besorgnisse, Ängste, geistigen Qualen und Aufregungen verschwinden gänzlich. Der Gläubige findet Befreiung vom samsarischen Rad von Geburt und Tod. Er gelangt zum unsterblichen Ort von ewigem Frieden, Wonne und Erkenntnis.
4. Sakamya Bhakti ist die Art von Bhakti, bei der der Gläubige Gott verehrt, um Reichtümer oder einen Sohn zu bekommen, oder um von durch Krankheiten verursachte Leiden befreit zu werden. Vyabhicharini Bhakti ist die Art, bei der der Gläubige einige Zeit lang Gott anbetet oder liebt und dann einige Zeit lang seine Frau, seine Kinder und seinen Besitz. Gott und nur Gott für immer und ewig zu lieben, ist Avyabhicharini Bhakti. Prahlada meditierte im fortgeschrittenen Stadium der Hingabe über sein eigenes Selbst als Gott Hari. Das ist Abheda Bhakti.
5. Der Bhakta bleibt in dem Loka, wo Gott Vishnu weilt, wie der Bewohner eines Staates. Das ist Salokya Mukti. In Sameepya Mukti bleibt der Bhakta in unmittelbarer Nähe des Herrn wie der Diener eines Königs. In Sarupya Mukti nimmt er die Gestalt des Herrn an, wie der Bruder eines Königs. In Sayujya Mukti wird er eins mit dem Herrn wie Salz und Wasser. Das sind die vier Arten von Mukti für Bhaktas.
6. Aus Liebe nimmt das gestaltlose Brahman die Form von Gott Hari an, um die Bhaktas zu erfreuen, die Ihm ergeben sind. Gott ist eine Verkörperung von Gnade. Gott läuft denen, die an Ihn glauben, mit Speisen und Wasser in Händen in den Wald nach. Er wird zum Sklaven Seiner Verehrer. Vishnu sagt zu Prahlada: „Mein Lieber, du bist zu jung und dein Körper ist zu zart, um die furchtbaren Qualen zu ertragen, die dein hitzköpfiger Vater dir antut. Nie zuvor sah ich etwas diesen Ungeheuerlichkeiten Vergleichbares. So bitte verzeih, dass ich so spät zu deiner Rettung erschien.“ Auch Sri Krishna sagt: „Ich habe mich nicht unter Kontrolle. Ich unterstehe völlig dem Willen Meiner Bhaktas. Sie haben ganz und gar von meinem Herzen Besitz ergriffen. Wie kann Ich sie verlassen, da sie vollständig von Meinem Herzen Besitz ergriffen haben? Wie kann Ich sie verlassen, wenn sie allem um Meinetwillen entsagt haben? Wer Mich in allen Dingen sucht und alle Dinge in Mir, für den bin Ich nie verloren, noch ist er für Mich je verloren.“
7. Lies Gita, Ramayana und Bhagavata. Habe Satsang. Besuche heilige Orte (Yatra). Mache Japa. Meditiere. Singe Seinen Namen. Du kannst Bhakti entwickeln und Seinen Darshan haben.
8. Willst du Gott tatsächlich? Dürstest du wirklich nach Seinem Darshan? Bist du spirituell hungrig? Vielleicht hältst du spannende Vorträge über Bhakti. Du schreibst vielleicht mehrere Bände über Bhakti, und doch besitzt du vielleicht nicht ein Körnchen wahrer Hingabe. Wer nach dem Darshan Gottes dürstet, wird Bhakti entwickeln. Wenn ehrliche Nachfrage nach Gott besteht, wird geliefert. Mögest du durch regelmäßiges und stetes Sadhana Frieden, Wonne, Erkenntnis, Vollendung und Gottverwirklichung erlangen!
9. Der Name Gottes, in welcher Weise auch immer gesungen, richtig oder falsch, bewusst oder unbewusst, aufmerksam oder unaufmerksam, wird mit Sicherheit das erwünschte Ergebnis bringen. Die Herrlichkeit von Gottes Namen kann nicht durch Vernunft und Intellekt dargestellt werden. Sie kann mit Sicherheit durch Hingabe, Glauben und ständiges Wiederholen des Namens erlebt werden. Jeder Name ist von zahllosen Kräften oder Shaktis erfüllt. Die Kraft des Namens ist unsagbar. Seine Herrlichkeit ist unbeschreiblich. Die Wirksamkeit und die dem Namen Gottes innewohnende Shakti sind unergründlich.
10. So wie Feuer die natürliche Eigenschaft hat, entflammbare Dinge zu verbrennen, so hat auch der Name Gottes die Kraft, Sünden, Samskaras und Vasanas zu verbrennen und denen ewige Wonne und dauerhaften Frieden zu schenken, die den Namen des Herrn wiederholen. So wie die Eigenschaft des Brennens dem Feuer natürlich und inhärent ist, so ist auch die Kraft, Sünden an Wurzeln und Zweigen zu vernichten und den Schüler durch Bhava Samadhi in wonnevolle Vereinigung mit dem Herrn zu bringen, dem Namen Gottes natürlich und inhärent.
11. Oh Mensch! Nimm Zuflucht zum Namen! Nami und Name sind untrennbar. Singe ohne Unterlass den Namen des Herrn. Denke bei jedem einströmenden und ausströmenden Atemzug an den Namen des Herrn. In diesem eisernen Zeitalter ist Namasmarana oder Japa der leichteste, schnellste, gefahrloseste und sicherste Weg, um Gott zu erreichen und Unsterblichkeit und ewige Freude zu erlangen. Ehre sei dem Herrn. Ehre sei Seinem Namen. Singe Hari Om, Sri Ram, Radheshyam oder
Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare
Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare.
Glaube, Bemühen und Selbstaufgabe
Glaube ist Sraddha. Glaube ist das Größte auf der Welt. Selbst höchste Rationalität hat Glauben zum Hintergrund. Man kann nicht rational über Dinge nachsinnen, an die man nicht glaubt. Auch des größten Philosophen Festung ist Glauben. Kein Intellektualismus kann sich als richtig erweisen, wenn er nicht von Glauben gestützt ist. Die ganze Welt beruht auf Glauben und wird durch Glauben geleitet. Religion hat Glauben als Wurzel. Man kann nicht Gott beweisen, wenn man nicht an Gott glaubt. Gott ist ausschließlich Glaubenssache. Dieser Glaube ist das Ergebnis früherer Samskaras. Manche Menschen sind geborenene Philosophen, andere wieder können die Grundlagen der Religion auch mit siebzig Jahren nicht erfassen. All das hat seine Ursache in Samskaras oder Eindrücken von früher. Der Glaube wird durch die Eindrücke von Handlungen, die in früheren Geburten geschahen, gelenkt, und der gegenwärtige Glaube ist näher oder ferner zur Wahrheit, je nach dem Fortschritt der spirituellen Evolution.
Blinder Glaube muss in vernunftgelenkten Glauben verwandelt werden. Glaube ohne Verstehen ist blinder Glaube. Bhakti ist Entwickeln von Glauben. Jnana ist Entwickeln von Bhakti. Glaube führt zur letztendlichen Erfahrung. Alles, was ein Mensch fest glaubt, das erfährt er, zu dem wird er. Die ganze Welt ist ein Produkt gläubiger Vorstellung. Wenn man nicht an die Welt glaubt, gibt es sie nicht. Wenn man nicht an Sinnesobjekte glaubt, spenden sie keine Freude. Wenn man nicht an Gott glaubt, erlangt man nie Vollendung. Falscher Glaube verwandelt sogar Sein in Nichtsein. „Wer glaubt, dass Brahman nicht existiert, wird selbst nicht-existent.“, sagt die Taittiriyopanishad. Glaube ist die grundlegende Notwendigkeit für spirituelles Sadhana.
Bemühen ist eine Weiterentwicklung von Glauben. Es ist ein Schritt weiter als Glauben. Die Flamme des Glaubens lodert hoch als das spirituelle Streben nach Moksha. Der Suchende sehnt sich nach göttlicher Erfahrung. Es ist nicht mehr länger bloßer Glaube, sondern ein starkes Gefühl, das nicht so leicht von äußeren Gegebenheiten erschüttert werden kann. Der Gläubige sehnt sich nach Vereinigung mit dem Geliebten. Er findet keinen Schlaf, keine Ruhe. Er sinnt ständig darüber nach, wie er den Gegenstand seiner Liebe erlangen kann. Er betet, singt und wird verrückt nach seinem Herrn. Göttliche Verrücktheit überkommt den Gläubigen, und er verliert sich völlig in dem Bestreben, Gott zu erfahren. Das heißt Selbstaufgabe.
Selbstaufgabe ist das Ende von Bhakti Yoga. Das Selbst oder Ego wird hingegeben, man trennt sich endgültig davon und opfert es dem Herrn. Der Gläubige verliert sich im göttlichen Bewusstsein. Er ist in den Ozean der Wonne getaucht. Er hat im Meer göttlichen Nektars gebadet. Er hat die Essenz der Unsterblichkeit bis zur Neige getrunken. Er ist Apta Kama geworden, denn er hat Gott erreicht, die Wurzel des Universums.
Neun Formen von Bhakti Yoga Sadhana
Im Srimad Bhagavata und dem Vishnu Purana heißt es, die neun Formen von Bhakti sind Sravana (das Hören von Gottes Lilas und Geschichten), Kirtana (das Singen Seiner Herrlichkeit), Smarana (das Denken an Seinen Namen und Seine Gegenwart), Padasevana (Dienen zu Seinen Füßen), Archana (Anbetung Gottes), Vandana (Verbeugung vor dem Herrn), Dasya (Pflege des Bhava, ein Diener Gottes zu sein), Sakhya (Pflege des Bhavas des Freundes), Atmanivedana (völlige Hingabe seiner selbst).
Ein Gläubiger kann die Bhaktimethode praktizieren, die ihm am meisten liegt. Dadurch wird er göttliche Erleuchtung erlangen.
1. Sravana
Sravana ist das Hören von Gottes Lilas. Sravana umfasst das Hören von Gottes Tugenden, Herrlichkeiten, Spielen und Geschichten in Verbindung mit Seinem göttlichen Namen und Seiner göttlichen Gestalt. Der Gläubige geht im Hören der göttlichen Erzählungen auf, und sein Geist löst sich auf im Gedanken an Göttlichkeit, er ist unfähig, an Ungöttliches zu denken. Der Geist verliert sozusagen den Zauber an der Welt. Der Gläubige denkt an nichts anderes als an Gott.
Sri Sankaracharya sagt:
„Die Gesellschaft von Weisen, auch nur für einen Moment, wird zum Boot, um den Ozean von Samsara zu überqueren.“ Ohne Satsang wird das Sadhana nicht vollkommen und stark. Die Feste des Sadhana muss auf den Fundamenten von Satsang errichtet werden. Bloße Askesen sind nicht das Ziel des Sadhana. Satsang erleuchtet den Gläubigen und beseitigt seine Unreinheiten. Nur dann können die subtilen Wahrheiten vom Gläubigen richtig begriffen werden. Sri Krishna sagt zu Uddhava, dass nichts anderes als Satsang allen weltlichen Verhaftungen ein Ende bereiten kann. Im Bhagavata Mahatmya heißt es, dass es das beste Dharma in dieser Welt ist, die Herrlichkeit des Herrn zu hören. Denn dadurch gelangt man zum göttlichen Ort.
2. Kirtana
Kirtana ist das Singen der Herrlichkeiten des Herrn. Der Gläubige erschaudert in göttlicher Emotion. Er verliert sich in der Liebe zu Gott. Seine Haare sträuben sich vor höchster Liebe zu Gott. Er weint, wenn er an die Herrlichkeit Gottes denkt. Seine Stimme versagt, und er fliegt in einen Zustand göttlichen Bhavas. Der Gläubige ist ständig mit Japa über den Namen des Herrn beschäftigt und beschreibt jedem Seine Herrlichkeiten. überall, wo er geht, beginnt er, Gottes Lob zu singen. Er fordert jeden auf, an seinem Kirtan teilzunehmen. Er singt und tanzt in Ekstase. Er bringt so auch andere zum Tanzen.
Solche Übungen müssen Ergebnis eines reines Herzens sein, und nicht nur Show. Gott kennt das innerste Geheimnis eines jeden, und niemand kann ihn betrügen. Es muss vollkommene Aufrichtigkeit herrschen, und alle Handlungen müssen der natürliche Ausdruck des Herzens sein. Dies ist der allereinfachste Weg, um zu Gott zu kommen. Im Kali Yuga, dem eisernen Zeitalter, ist Kirtan allein der beste Yoga – ›Kalau Kesavakirtanam.‹ Dies ist die für dieses Zeitalter vorgeschriebene Methode der Hingabe. Der Geist ist immer mit dem Singen des Namens des Herrn und seiner Herrlichkeit beschäftigt und hat keine Gelegenheit, sich für die Dinge der Welt zu interessieren. Tag und Nacht fühlt der Gläubige die Gegenwart Gottes und schwächt sein Ego. Er wird sattvig und rein im Herzen.
3. Smarana
Smarana bedeutet, zu jeder Zeit an den Herrn zu denken. Es ist das ununterbrochene Denken an Name und Form des Herrn. Der Geist denkt an kein Objekt der Welt, sondern ist immer davon in Anspruch genommen, allein des glorreichen Herrn zu gedenken. Der Geist meditiert über das, was er über die Herrlichkeit Gottes, Seine Tugenden, den Namen, etc. gehört hat, vergisst sogar den Körper und ist zufrieden im Gedenken an Gott wie Dhruva oder Prahlada. Auch Japa ist nichts anderes als Denken an Gott und fällt unter diese Kategorie von Bhakti.
Daran denken schließt auch ein, zu jeder Zeit Geschichten über Gott zu hören, über Gott zu sprechen, anderen über Gott zu lehren, Meditation über die Eigenschaften Gottes, etc. Daran denken hat keine bestimmte Zeit. Zu jeder Zeit muss an Gott gedacht werden, ohne Unterbrechung, solange das Bewusstsein funktioniert. Gleich vom Aufstehen am Morgen an, solange bis er nachts vom Schlaf völlig überwältigt wird, denke der Mensch an Gott. Es gibt keine andere Pflicht auf der Welt als das Denken an Gott. Schon alleine das Denken an Gott kann alle weltlichen Samskaras vernichten.
Bereits das Denken an Gott allein kann den Geist von den Sinnesobjekten wegführen. Normalerweise strebt der Geist nach außen. Aber das Denken an Gott wendet ihn nach innen und erlaubt ihm nicht, zu bestimmten Objekten der Welt zu wandern. Denken an Gott ist eine sehr schwierige Sadhanamethode. Es ist nicht möglich, immer und allezeit an Gott zu denken. Der Geist wird den Menschen betrügen. Er denkt vielleicht, er meditiert über Gott, tatsächlich aber träumt er von einem Objekt der Welt oder von etwas, das mit Ruhm und Ehre verbunden ist. Gedenken ist gleichbedeutend mit Konzentration oder Meditation. Alle Eigenschaften, die ein Raja Yogi für die Praxis der Meditaton vorschreibt, muss sich der Bhakta, der Smarana Bhakti praktizieren will, aneignen. Smarana bedeutet, gegen den machtvollen Strom des Flusses der Maya anzuschwimmen. Smarana führt zu ausschließlicher Meditation über Gott, so wie es im Raja Yoga geschieht.
4. Padasevana
Padasevana ist Dienen zu Füßen des Herrn. Tatsächlich kann dies nur von Lakshmi oder Parvati getan werden. Kein sterbliches Wesen hat das Glück, diese Art von Bhakti zu üben, da der Herr für die physischen Augen unsichtbar ist. Aber es ist möglich, dem Bild Gottes in Bildern zu dienen, oder besser noch, in der ganzen Menschheit Gott zu sehen. Das ist Padasevana. Padasevana ist Dienst an Kranken. Padasevana ist Dienst an Armen. Padasevana ist Dienst an der ganzen Menschheit überhaupt. Das ganze Universum ist nichts anderes als Virat Swaroopa. Dienst an der Welt ist Dienst an Gott.
Dienst zu den Füßen des Herrn kann durch formale Verehrung von Murtis oder Darstellungen in Tempeln oder eines geistigen Bildes von Gott geschehen.
5. Archana
Archana ist Verehrung des Herrn. „Wer in dieser Welt Gottesdienst für Vishnu ausführt, erlangt den unsterblichen und wonnevollen Zustand von Moksha.“ So sagt das Vishnu Rahasya. Gottesdienst kann entweder mit einer Darstellung oder einem Bild erfolgen oder sogar in geistiger Form. Das Bild muss für den Geist des Verehrenden angenehm sein.
Gottesdienst kann entweder mit äußeren Materialien oder nur durch ein inneres Bhava oder starkes Gefühl getan werden. Letzteres ist eine fortgeschrittene Form von Gottesdienst, die nur Menschen mit gereinigtem Verstand vollziehen können. Der Gottesdienst muss nach den Regeln erfolgen, die im Varnashrama Dharma festgelegt sind, oder im Falle fortgeschrittener Gläubiger kann sie in jeder Weise beliebig getan werden. Die Absicht des Gottesdienstes ist es, dem Herrn zu gefallen und das Herz durch Hingabe des Egos und Liebe zu Gott zu reinigen.
Armen zu dienen und Heilige zu verehren ist ebenfalls Verehrung des Virat Swarupa des Herrn. Der Herr erscheint in allen Formen. Er ist alles. Die Schriften sagen, dass nichts anderes als der Herr als empfindende und nicht empfindende Wesen erscheint. Der Gläubige muss Narayana Bhava oder Ishvara Bhava allen Wesen gegenüber haben. Er muss alle Geschöpfe, auch den Wurm, als nichts anderes sehen als Gott. Das ist die höchste Form der Verehrung.
6. Vandana
Vandana ist Gebet und Verbeugung. Demütige Niederwerfung vor einer Darstellung Gottes, wobei die Erde mit den acht Gliedern des Körpers (Sashtanga Namaskara) berührt wird, mit Glauben und Ehrfurcht, oder die Verbeugung vor allen Wesen im Wissen, dass sie Formen des einen Gottes sind, wobei man in der göttlichen Liebe zum Herrn aufgeht, das wird als Verbeugung vor Gott bezeichnet. Das Bhagavata sagt: „Himmel, Luft, Feuer, Wasser, Erde, Sterne, Planeten, Kardinalpunkte (Himmelsrichtungen), Bäume, Flüsse, Ozeane und alle Lebewesen bilden den Körper von Sri Hari. Der Gläubige verbeuge sich vor allem mit absoluter Hingabe im Bewusstsein, er verbeugt sich vor Gott Selbst.“ Sri Krishna sagt zu Uddhava: „Ohne auf Spötter zu achten, den Körper vergessend und ohne Scham, verbeuge man sich vor allen Wesen, selbst vor dem Hund, dem Esel, dem Chandala und der Kuh. All das bin Ich, und es gibt nichts außer Mir Selbst.“
Das Ego oder Ahankara wird durch frommes Gebet und Verbeugung vor Gott vollständig ausgelöscht. Die göttliche Gnade senkt sich auf den Gläubigen herab, und der Mensch wird Gott.
7. Dasya
Dasya Bhakti ist die Liebe zu Gott durch das Gefühl, Diener zu sein. Gott zu dienen und Seine Wünsche zu erfüllen, Seine Tugenden, Seine Natur, Sein Geheimnis und Seine Herrlichkeit zu verwirklichen, indem man sich selbst als Gottes, des höchsten Meisters, Sklaven sieht, ist Dasya Bhakti.
Den Murtis in den Tempeln zu dienen und sie zu verehren, Tempel zu fegen, über Gott zu meditieren und geistig ihm wie ein Sklave zu dienen, Heiligen und Weisen zu dienen, denen zu dienen, die an Gott glauben, den Armen und Kranken zu dienen, die Formen Gottes sind, auch das ist in Dasya Bhakti beinhaltet.
Den Worten der Schriften zu folgen, gemäß den Anweisungen der Veden zu handeln, sie als die direkten Worte Gottes zu sehen, ist Dasya Bhakti. Gemeinschaft mit und Dienst an liebestrunkenen Gläubigen und Dienst für diejenigen, die Wissen über Gott besitzen, ist Dasya Bhakti. Die Absicht, die hinter Dasya Bhakti steht, ist, immer mit Gott zu sein, um ihm Dienste anzubieten, Seine göttliche Gnade zu gewinnen und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen.
8. Sakhya
Sakhya Bhava ist die Pflege des Gefühls der Freundschaft mit Gott. Die Familienmitglieder von Nanda Gopa pflegten diese Bhakti. Arjuna pflegte diese Art von Bhakti. Das Bhagavata sagt: „Oh wie wundervoll ist das Geschick der Menschen von Vraja des Kuhhirten Nanda, deren lieber Freund das vollkommene, ewige Brahman absoluter Wonne ist!“
Immer mit dem Herrn zu sein, Ihn als lieben Verwandten oder Freund zu behandeln, der zur Familie gehört, jederzeit in seiner Gesellschaft zu sein, Ihn als das eigene Selbst zu lieben, ist Sakhya Bhava des Bhakti Marga. Der Gläubige mit Sakhya Bhava beginnt eifrig jede Arbeit des Herrn, und er lässt auch die wichtigste, unaufschiebbarste und dringlichste Arbeit liegen, wobei er eine Haltung annimmt, die ihn persönliche Arbeit vernachlässigen lässt, um sich völlig mit der Liebe zum Herrn zu befassen. Auf welche Weise lieben Freunde, wirkliche Freunde, in dieser Welt? Welches Maß an Liebe haben sie zueinander? Eine solche Liebe wird anstatt zu einem Menschen zu Gott entwickelt. Körperliche Liebe wird in spirituelle Liebe verwandelt. Das Weltliche wird in das Ewige verwandelt.
9. Atma Nivedana
Atma Nivedana ist Selbsthingabe. Im Vishnu Sahasranama heißt es: „Das Herz eines Menschen, der Zuflucht bei Vasudeva gesucht hat und Vasudeva ganz ergeben ist, wird völlig gereinigt, und er erlangt Brahman, das Ewige.“
Der Gläubige opfert alles Gott, einschließlich seines Körpers, seines Geistes und seiner Seele. Er behält nichts für sich selbst. Er verliert sich sogar selbst. Er hat kein persönliches unabhängiges Sein. Er hat sich selbst Gott gegeben. Er ist zu einem Teil von Gott geworden. Gott sorgt für ihn, und Gott behandelt ihn als Sein Selbst. Kummer und Sorge, Freude und Schmerz, der Gläubige sieht sie als von Gott gesandte Gaben und hängt nicht an ihnen. Er sieht sich als eine Marionette Gottes und als ein Werkzeug in den Händen Gottes. Er fühlt nicht egoistisch, denn er hat kein Ego. Sein Ego ist auf Gott übergegangen. Es ist nicht seine Pflicht, sich um Frau, Kinder, etc. zu kümmern, denn er hat kein von Gott getrenntes unabhängiges Sein.
Gott kümmert sich um alles. Er weiß, wie die Welt auf den richtigen Pfad zu führen ist. Man braucht nicht meinen, man sei geboren worden, um die Welt zu führen. Gott ist da, der nach all dem sieht, wovon der Mensch nicht einmal träumen kann. Er hat keine sinnlichen Begierden, denn er hat keinen Körper, da er ihn Gott überlassen hat. Er bewundert oder liebt seinen Körper nicht, denn es ist Gottes Angelegenheit, danach zu sehen. Er fühlt allein die Gegenwart Gottes und nichts sonst. Er ist furchtlos, denn Gott hilft ihm jederzeit. Er hat keinen Feind, denn er hat sich Gott hingegeben, der keine Feinde oder Freunde hat.
Er kennt keine Sorge, denn er hat alles erlangt, da er die Gnade Gottes erlangt hat. Er hat nicht einmal den Gedanken an Befreiung; ja er wünscht nicht einmal Befreiung; er will nur Gott und nichts anderes als Gott. Er ist zufrieden mit der Liebe zu Gott, denn dadurch gibt es nichts, was er nicht schon erreicht hätte. Was gäbe es noch zu erlangen, wenn Gott Seine Gnade über den Gläubigen ergossen hat? Der Gläubige will nicht Zucker werden, sondern Zucker schmecken. Der Genuss besteht darin, Zucker zu schmecken, nicht Zucker zu werden. So spürt der Gläubige, dass höchste Freude eher darin besteht, Gott zu lieben als Gott zu werden. Gott wird sich voll und ganz um den Gläubigen kümmern. „Ich bin Dein.“ sagt der Gläubige.
Wesentliche Punkte im Bhakti Yoga Sadhana
Es gibt verschiedene Arten von Geist. Menschen haben verschiedene Geschmäcker, Tendenzen, Temperamente, Neigungen und Fähigkeiten für Sadhana. Also bedarf es verschiedener Wege, obwohl das zu erreichende Ziel, die Selbstverwirklichung, immer dasselbe ist. Der Pfad von Bhakti Yoga steht jedem offen und ist der einfachste Weg zu Gottverwirklichung in diesem eisernen Zeitalter. Jeder kann ein Verehrender werden. Kein Unterschied in Kaste, Hautfarbe oder Geschlecht findet Platz im Reich von Bhakti. Frömmigkeit hat nichts zu tun mit Alter, Kaste, Position oder Stellung im Leben. Allein schon der Wunsch nach Befreiung befähigt den Menschen dazu, Hingabe zu entwickeln und den Weg von Bhakti Yoga einzuschlagen. Verdienste, die in früheren Leben erworben wurden, lassen im Herzen eines Menschen in der nächsten Geburt Hingabe entstehen. Befreiung kommt zu dem, der dem Herrn ergeben ist.
Bhakti ist höchste Frömmigkeit und intensive Verhaftung an den Herrn. Glaube an die Existenz Gottes ist die Grundlage von Bhakti. Dienst für Bhagavatas, Sadhus und Sannyasins, Wiederholung von Gottes Namen, Satsang, Hari-Kirtan, Studium von Bhagavata oder Ramayana, Aufenthalt in Brindavan, Pandharpur, Chitrakuta oder Ayodya – dies sind die sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln und zu pflegen. Navavidha Bhakti oder die neun Arten der Hingabe müssen von allen Suchenden auf dem Weg von Bhakti Yoga praktiziert werden. Sie sind: Sravanam – Hören der Lilas des Herrn, Kirtanam – Singen Seines Ruhmes, Smaranam – Denken an Gott, Padasevanam – Verehrung der Lotusfüße Gottes (Dienen für die Menschen, das Land und die Armen), Archanam – Opfern von Blumen, Vandanam – Verbeugung, Dasyam – Dienen, Sakhyam – Freundschaft und Atmanivedanam – völlige Selbsthingabe.
Bhakti muss von der Nishkamya Art sein. Es muss auch Avyabhicharini sein. Es muss beständig sein wie das Fließen von öl. Der Strebende muss Sadachara beachten, richtiges Verhalten. Er muss in seinen frommen Praktiken sehr ernsthaft und aufrichtig sein. Dies sind die fünf unerlässlichen Erfordernisse in Bhakti Marga. Nur dann wird sich Gottverwirklichung rasch einstellen.
Wisse, dass Kaste, Bildung, Stellung, Schönheit und Jugend die fünf Dornen auf dem Weg der Hingabe sind. Hüte dich vor den zwei inneren Feinden, Lust und Zorn, die der Entwicklung von Bhakti im Wege stehen. Wisse, dass zehn Arten von Lastern der Lust folgen und acht Arten von Lastern den Zorn begleiten. Lajja, Scham, beim Aussprechen des göttlichen Namens ist ebenfalls ein großes Hindernis für Anfänger auf dem Weg der Hingabe. Trishna, inneres Sehnen nach Sinnesobjekten, ist dem Wachsen von Bhakti sehr abträglich.
Habe wahren, vollkommenen, lebendigen und unerschütterlichen Glauben an Gott, an Seine Gnade und an die Kraft Seines Namens. Glaube kann Wunder wirken. Glaube kann Berge versetzen. Glaube vermag dich in den innersten Bereich des Herrn zu führen. Glaube macht göttlich. Glaube kann Frieden, innere geistige Kraft, Freude, Freiheit, Unsterblichkeit und Wonne geben. Habe deshalb echten und lebendigen Glauben an die Existenz Gottes, an die Schriften, an die Worte des Gurus und dein eigenes Selbst.
Gott prüft im Anfang die Ihn Verehrenden auf verschiedene Weise. Er unterzieht sie strengen Prüfungen und Tests. Schließlich wird Er zum Sklaven der Bhaktas. Sri Krishna sagt: „Ich habe keine Kontrolle über Mich. Ich unterliege völlig der Kontrolle meiner Bhaktas. Sie haben von meinem Herzen ganz und gar Besitz ergriffen. Wie kann ich sie verlassen, wenn sie allem um Meinetwillen entsagt haben?“ Gott ist voller Erbarmen, Mitgefühl und Liebe. Er ist als der Ozean des Mitgefühls beschrieben worden. Seine Barmherzigkeit fließt wie die Ströme von Ganges und Jumna. Er erträgt bereitwillig unendliches Leid in den Augen der Welt, um die Leiden derer, die an Ihn glauben, zu lindern. Er lief mit seinem Chakra, um den Asura in der Gestalt des Krokodils zu töten, als er den Schrei von Gajendra, dem Elefantenkönig, hörte, und rettete ihn. Er trat als Schulinspektor auf und trug sich ins Amtsbuch ein, als Roop Kalaji von Ayodhya so sehr mit dem Gottesdienst für Rama beschäftigt war und darüber seine Arbeit als Inspektor vergaß. Gott Rama nahm die Gestalt eines Sepoy an und hielt Wache, als sein Sepoy Bhakta im Punjab seinen Dienst verließ und an einer Sankirtanfeier teilnahm.
Erhebt Euch, liebe Freunde! Das Leben ist kurz und die Zeit rast. Zeit ist kostbar. Denkt an das Ziel und den Zweck, zu dem ihr diesen physischen Körper angenommen habt. Kämpft hart. Macht intensives Sadhana. Zerstört Egoismus, Selbstsucht, Stolz und Hass. Gebt alles an die Lotusfüße des Herrn hin. Strebt in rechtem Ernst danach, dieses große Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen, die wahre Essenz aller Religionen – Hingabe an Gottes göttliche Prem oder Bhakti, was einzig und allein aus dem samsarischen Rad von Geburten und Toden befreien und höchstes Wissen, unendliche Wonne, höchsten Frieden und Unsterblichkeit geben kann. Möget ihr alle den Weg der Hingabe beschreiten und stets im Zustand göttlicher Ekstase und ungetrübten Gesegnetseins mit Freude und Glück ruhen.
Die Rolle des Glaubens in Bhakti Sadhana
Wappne dich mit dem Glauben an Gott. Leeres Argumentieren ist ein Zeichen von Unwissenheit. Glaube führt zu Frieden und Harmonie. Diskutieren ruft Ruhelosigkeit hervor. Wie viel man auch argumentiert, die Natur Gottes kann nicht verstanden werden; genauso wie es unmöglich ist, die eigenen Augäpfel zu sehen, wie sehr man sich auch bemüht, außer im Spiegel. Dieser Spiegel ist der Glaube. Glaube spiegelt Gott wider; der Verstand verhüllt Ihn; Gott ist die Hand, die die Fackel des Verstandes hält; es ist sinnlos, den Verstand auf die Wirklichkeit Seiner Existenz anwenden zu wollen.
Es bedarf des Glaubens. Glaube an die Existenz Gottes, Glaube an die Worte von Heiligen und Weisen werden zu innerem Frieden und Freude führen; und in dieser Stille wirst du Gott entdecken. Du wirst als Verkörperung von Frieden, Liebe und Einheit erstrahlen. Aus dir werden Gedanken, Worte und Taten sprudeln, die die ganze Welt mit Frieden, Fülle und Wohlstand überfluten. Mögt ihr alle als Heilige, Yogis, Weise und Jivanmuktas erstrahlen! Möge Friede auf der Welt sein und Liebe in den Herzen der Menschen! Möge Seine göttliche Kraft in diesem Universum siegen, jetzt und für immer! Möge Gott euch alle mit Gesundheit, langem Leben, Frieden, Wohlstand und ewiger Wonne segnen!
Wichtiges Sadhana im Bhakti Yoga
Selbsthingabe bedeutet vollkommene Hingabe von sich selbst an Gott. Die Selbsthingabe lässt den Gläubigen die Realität der göttlichen Gnade und die Bereitschaft Gottes spüren, ihm jederzeit zu Hilfe zu kommen. Der göttliche Einfluss strömt in sein Wesen und formt es, um es zu einem tauglichen Mittel für göttliche Verwirklichung und göttliches Wirken zu machen.
Hingabe und göttliche Gnade bedingen einander. Hingabe zieht die Gnade an, und die Gnade vollendet die Hingabe. Hingabe beginnt die Reinigung des Herzens. Die Gnade vollendet sie. Ohne Gnade ist die völlige Vereinigung nicht möglich. Gnade vergöttlicht das Wesen, damit das ständige Einfließen und die Inspiration empfangen und bewahrt werden können. Nur durch die göttliche Gnade wird das gesamte Wesen in Schwingung gebracht, verjüngt.
Das Absolute oder Unpersönliche kann durch Hingabe an das Göttliche verwirklicht werden. Hingabe geschieht nicht in einer Woche oder einem Monat. Hingabe kann nicht sofort zu Beginn des Sadhana erfolgen.
Das sich selbst behauptende kleine Ego überdauert und widersteht immer wieder. Es klammert sich wie eine Klette an seine alten Gewohnheiten, Sehnsüchte und Leidenschaften. Es führt einen Guerillakrieg. Es kapituliert nicht. Es verlangt gewisse Dinge zu seiner geheimen Befriedigung. Das ganze Wesen muss hingegeben werden. Deshalb sagt Sri Krishna: „Tameva Saranam Gaccha Sarvabhavena Bharata“ – Nimm zu Ihm Zuflucht mit deinem ganzen Wesen, Oh Bharata. Das Chitta, das Ego, der Geist, der Verstand und die Seele müssen dem Herrn zu Füßen gelegt werden. Mira tat dies und erlangte so die Gnade Sri Krishnas und wurde eins mit Ihm.
Das gewöhnliche, hartnäckige, starrsinnige Ego ist härter als Diamant, verstärkter Beton oder Stahl. Es ist schwierig, es zu schmelzen. Ständige Wachsamkeit und unaufhörliche Bemühung sind notwendig, um diesen grässlichen Feind von Frieden und Weisheit zu vernichten. Er hält zu seinem insgeheimen Vergnügen an subtilen Wünschen fest. Gehe nach innen und finde die subtilen Leidenschaften, die in den Winkeln des Herzens lauern, mit dem Suchscheinwerfer von Konzentration und Unterscheidung und töte sie gnadenlos durch regelmäßige stille Meditation.
Beschäftige dich nicht mit der Sorge um den Körper. Gott wird ihn retten, wenn er ihn zu weiterem Dienen braucht. Lege ihn Ihm zu Füßen und ruhe in Frieden. Er wird sich darum kümmern. Ein wirklich Gläubiger sagt: „Möge ich Millionen von Geburten annehmen. Es ist egal. Aber möge ich mit den Lotusfüßen von Gott Hari verbunden bleiben. Möge ich spontane Hingabe an den Herrn haben. Möge ich Reinheit, spirituelle Kraft, den Geist selbstlosen Dienens und göttliche Tugenden besitzen.“
Wenn du einfach nur sagst, ohne wirkliches inneres Gefühl: „Ich bin Dein Oh Herr.“, ist das keine wirklich umfassende Selbsthingabe. Es muss aus dem Grunde des Herzens kommen. Du musst auf einen radikalen Wandel vorbereitet sein. Du darfst nicht an alten Gewohnheiten, Methoden und Motiven festhalten. Du darfst nicht erwarten, dass alles so geschieht, wie du es wünschst. Du musst leben, um die göttliche Absicht zu erfüllen. Du darfst nicht an jene Ambitionen denken, denen der Geist gerne nachgibt. Du darfst nicht einmal daran denken, die göttliche Gnade oder die göttliche Kraft für deine eigenen Absichten zu gebrauchen. Das nicht zu unterdrückende Ego wird sich auf verschiedene Arten durchsetzen und sich weigern, seine alten Gewohnheiten und Methoden aufzugeben. Es wird versuchen, alles vom Göttlichen zu bekommen. Es wird es total ablehnen, sich dem Göttlichen zu überlassen. Das ist der Grund, warum Suchende keine wesentlichen Fortschritte auf dem spirituellen Weg machen, auch nicht nach Jahren der Sadhanapraxis.
In Selbsthingabe liegt kein Verlust. Du bekommst vom Herrn alles. Du genießt alles göttliche Aisvarya des Herrn. Der ganze Reichtum des Herrn gehört dir. Siddhis und Riddhis fallen dir zu Füße. Du wirst eins mit dem Herrn. Du wirst von allen Wünschen, Leidenschaften und Sehnsüchten befreit. Der spirituell hungrige und wirklich dürstende Suchende, der sich nach der Schau des Herrn sehnt, wendet sich dem Göttlichen zu und ist völlig dazu bereit, begierig und glücklich darüber, seinen Körper, sein Leben, seinen Geist und seine Seele dem Herrn zu Füßen zu legen.
Die erste Phase zur Selbsthingabe ist nur ein fester Entschluss, sich Gott oder dem Lehrer zu überlassen. Ein Sadhak, der sein Leben dem Dienst für seinen Lehrer, dem Dienst an der Menschheit oder der Erlangung von Selbstverwirklichung geweiht hat, ist als Folge seiner Selbsthingabe von den Handlungen, die er ausführt, nicht im Geringsten gebunden. Selbsthingabe wird erst nach Gottverwirklichung vollkommen.
Verzicht auf Familienleben ist der Anfang der Selbsthingabe. Wer brennendes Vairagya und Unterscheidung besitzt, und wem es mit seiner spirituellen Erneuerung wirklich ernst ist, kann ebenfalls völlige Selbsthingabe üben, obwohl er in der Welt ist. In und durch die Welt verwirklicht er den Herrn durch vollkommene Hingabe seines gesamten Wesens an Ihn. Aber es gibt nur sehr wenige, die in der Lage sind, dies zu tun. Denn das weltliche Leben ist gespickt mit zahllosen Hindernissen und Versuchungen, und für den Suchenden ist es sehr schwierig, vollständige Leidenschaftslosigkeit inmitten so vieler Zerstreuungen und Ablenkungen zu erlangen. Deshalb macht der Verzicht auf das Familienleben seinen Weg einfacher und glatter. Der Same ist nun gesät.
Dann begibt sich der Suchende zu seinem Lehrer und wirft sich ihm zu Füßen. Jetzt keimt die Saat. Er beginnt, seinem Guru zu dienen. In dem Maß, in dem er in seiner Hingabe und in seinem aufrichtigen Dienen fortschreitet, wird seine Selbsthingabe vollkommener und vollständiger. Sein Herz wird reiner und reiner, und allmählich dämmert in ihm das Licht der Erkenntnis, und er nimmt den höchsten Atman wahr, der in allem und überall ist.
Die Handlungen, die der Sadhaka ausführt, nachdem er entsagt hat, binden ihn nicht, denn er gibt all seine Handlungen als Opfer an seinen Lehrer oder den Herrn hin. Er tut keine Handlung, die als selbstsüchtig angesehen werden könnte. So wird sein Herz durch den höchst einsatzfreudigen Dienst für den Lehrer gereinigt, und letztlich wird der Herr selbst sein Lehrer. Nun hat er sich vollständig dem Herrn überlassen und erlangt die höchste Intuition.
Am Anfang ist das individuelle Bemühen höchst notwendig. Wenn die Selbsthingabe vollständig geworden ist, dämmert die göttliche Gnade in ihm, und die göttliche Kraft selbst leistet für den Sadhak das Sadhana. Das Herabsteigen göttlicher Gnade und Kraft nimmt vollständig Besitz von seinem Geist, seinem Willen, seinem Leben und seinem Körper. Das Sadhana schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran.
Durch Selbsthingabe wird der Gläubige eins mit dem persönlichen Gott, Saguna Brahman, so wie durch Selbstverleugnung der Vedanta Schüler oder der Sucher auf dem Pfad von Jnana Yoga eins wird mit dem unpersönlichen Absoluten. Die göttliche Gnade vernichtet den Satan und sein Reich.
Der Suchende darf nichts tun, worüber er sich schämen würde, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Tut er etwas Derartiges, verzögert das seinen spirituellen Fortschritt. Dieser physische Körper und der Geist werden auf dem Altar des Dienens für den Herrn geopfert, der die manifeste Form in jedem Wesen ist. Letztlich geht sein Geist in der Seele im Inneren auf. Der Sadhak wird ein Jivanmukta, ein befreiter Heiliger.
Kühner Sadhaka! Der Herr liebt dich, auch wenn du dich von Ihm abwendest. Um wie viel mehr wird er dich lieben, wenn du dich Ihm aufrichtig und mit Glauben und Hingabe zuwendest! übergroß ist Seine Liebe, größer als die größten Berge; unendlich tief ist seine Zuneigung, tiefer als die unergründliche Tiefe des Ozeans!
Die Essenz von Bhakti Yoga Sadhana
Wähle einen Ishta Devata, Siva, Krishna, Rama, Vishnu, Dattatreya, Gayatri oder Shakti, auf Rat deines Gurus, nach persönlicher Neigung oder auf Rat eines guten Astrologen, der die Gottheit je nach dem Einfluss der Planeten nennt. Nimm auch das richtige Mantra, Om Namah Sivaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Sri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram oder Om Namo Narayanaya. Stelle ein Bild des Ishtam vor dir im Meditationsraum auf. übe sechs Monate lang Tratak auf das Bild. Blicke sorgfältig und konzentriert eine halbe Stunde lang auf das Bild, ohne mit den Augen zu zwinkern, bis heftig Tränen fließen.
Lies immer wieder Bhagavata, Ramayana, Narada Bhakti Sutras und Sandilya Sutras. Lebe ein Jahr lang in Ayodhya, Muthra, Pandarpur oder Nadia in Bengalen. Mache Kurse in Nava Vidha Bhakti, Sravana, Smarana, Kirtan, Vandana, Archana, Pada Sevana, Sakhya, Dasya und Atmanivedana. Wiederhole ständig das Guru Mantra, 24 Stunden lang. Schlafe drei Stunden. Wähle ein Bhava, das zu dir passt, Madhurya, Sakhya, Dasya oder Vatsalya. übe ohne zu murren und vorbehaltlos echte, vollkommene Selbsthingabe an Gott. Praktiziere Antarika Gebet aus tiefstem Herzen. Das Gebet kann Berge versetzen. Das Gebet kann eine Ebene erreichen, zu der der Verstand kaum jemals gelangen kann.
Habe Eka Nishtha, Hingabe an ein einziges Ideal. Bhakti muss Ananya sein, Avyabhicharini (unerschütterliche, einpünktige und konzentrierte Hingabe). Entwickle langsam Anurag, Prem, Preeti, Viraha (den Schmerz der Trennung von Gott), Bhava und Maha Bhava. In Maha Bhava ist sich der Gläubige seines Körpers und der Welt nicht bewusst und absolut in Gott aufgegangen. Aus Apara, niederer Bhakti, geht der Gläubige weiter zu Para oder Abheda Bhakti. Ein Gläubiger erlangt Krama Mukti, fortschreitende Befreiung, nachdem er durch Salokya, Sameepya, Sarupya und Sayujya Mukti gegangen ist.
„Dadami Buddhiyogam tam Yena Mam Upayanti te.“ – Gita, X.10.
„Ich gebe den Yoga der Unterscheidung, durch den sie zu mir kommen.“
Nachdem der Gläubige niedere Mukti genossen hat, erlangt er schließlich Kaivalya Moksha, denselben Zustand, wie der Jnani. Ein ernsthafter Sadhak mit Utsaha (Ausdauer) kann innerhalb von 2 oder 3 Jahren verwirklichen. Ich garantiere es ausdrücklich. Ich garantiere es ausdrücklich und kühn. Bemühe dich ernsthaft und sieh die Ergebnisse.
Folge den Anweisungen von Sri Krishna in der Gita, wie sie unter den Begriffen ›MACCHITTA‹, ›YUKTA‹ und ›MATPARA‹ beschrieben werden.
Brainwaves-CD DAS AUGE DES GEISTES – Chakra-Meditation
www.meditations-cd.de
Diese CD verschafft Ihnen einen Zugang zu Bewusstseinszuständen, die normalerweise nicht ohne ein spezielles Training vorkommen, welches Yogis oder in Meditationstechniken sehr erfahrene Menschen absolviert haben …