„I need do nothing“ ist ein 5 1/2 Minuten-Videovortrag von Ken Wapnick, Ph.D., über den Abschnitt im Textbuch von Ein Kurs in Wundern, betitelt mit, „Ich brauche nichts zu tun“.
In EKIW macht Jesus deutlich, dass es nicht wichtig ist, was wir in der Welt tun. Es geht vielmehr darum, mit welcher geistigen Führung wir es tun; ob wir es mit dem Ego tun oder ob wir es in Verbindung mit ihm oder dem Heiligen Geist tun.
Wir alle glauben, Körper zu sein, denn sonst wären wir nicht hier. Unsere Erfahrung zeigt auf, dass wir meinen, ein Körper zu sein, der sich in Beziehungen mit anderen Körpern befindet. Wir alle haben körperliche und seelische Bedürfnisse. Wir scheinen in der Welt zu existieren, und wir haben in der Welt verschiedenes zu tun.
Unsere Arbeit mit dem Kurs soll aber nicht aufzeigen, was wir tun, sondern vielmehr, für welche Denkweise wir uns entschieden haben. Die Denkweise mit der wir uns identifizieren (Recht- oder Falsch-Gesinntheit), wird dadurch in der Welt offensichtlich.
Im Textbuch von EKIW gibt es auf Seite 388 einen Abschnitt mit dem Titel, „Ich brauche nichts zu tun“. Diese Zeile war ursprünglich eine persönliche Mitteilung an Helen Schucman (jetzt eine Mitteilung an alle Kurs-Schüler) zu einem Zeitpunkt, als sie eine weltliche Entscheidung treffen musste. Der Sinn der Mitteilung war, dass sie diesbezüglich nichts zu tun braucht.
Gemeint ist, dass wir die Probleme in der Welt nicht zu definieren brauchen, um sie anschließend nach unserer eigenen Denkweise (der Ego-Denkweise) zu lösen. Denn unser einzig wirkliches Problem befindet sich in unserem Geist. Dort müssen wir etwas tun, indem wir uns für eine andere geistige Führung (als jene des Ego) entscheiden.
Der Satz, „Ich brauche nichts zu tun“, kann auch so verstanden werden, dass ich von mir aus nichts tun muss; dass ich das was ich tue, nicht aus meinem Ego-Denken heraus tun soll, denn dies würde bedeuten, etwas von mir aus zu tun. Die Empfehlung von Jesus ist, alles in geistiger Verbindung mit ihm zu tun.
Wenn er uns führt, lehrt er uns, in seinem Sinne vergebend zu sein, und alle als grundsätzlich gleich – mit uns – zu sehen. Im Wesentlichen haben wir alle das gleiche Interesse (aus dem Traum des Getrennt-seins zu erwachen). In der wahren Wirklichkeit haben wir keine unterschiedlichen Interessen, die uns von einander trennen.
In unserem Alltag haben wir vieles zu erledigen, aber wir wollen es ab jetzt, unter einer anderen Führung tun als unter der bisherigen, der eigenen. Wir nehmen eine innere Haltung an, wodurch wir im Alltag so normal erscheinen wie alle Anderen auch. So beschreibt es auch die Kurs-Lektion 155, betitelt mit, „Ich will zurücktreten und IHM die Führung überlassen“. Wir kleiden uns wie alle Anderen. Wir sprechen wie alle Anderen. Wir essen so, wie alle Anderen. Wir haben Sex wie alle anderen auch, und wir häufen Geld an, so wie alle Anderen. Nichts von alldem ist an sich gut oder schlecht.
Wenn wir alles unter der göttlichen Führung tun, geschieht, was die Lektion 155 so beschreibt: „Deine Stirn ist heiter, deine Augen sind ruhig und du lächelst öfters.“ Alles tun wir in einer friedvollen, inneren Haltung. Dies bedeutet in keiner Weise, dass wir der Welt den Rücken zukehren; es bedeutet auch nicht, dass wir unseren Beruf aufgeben oder unsere Familie verlassen, aufgrund der irrigen Meinung, alles sei ja nur eine Illusion. Dadurch würden wir gerade das Wichtigste missachten.
Unser Problem ist nicht, was wir in unserem Alltag tun. Das Problem ist auch nicht, was mit unserer Beziehung, Person-zu-Person, nicht in Ordnung ist. Die wirkliche Frage ist immer, ob wir etwas mithilfe unseres eigenen Denkens tun (des Ego-Denkens) oder ob wir es in vergebender Weise tun (d. h., in Verbindung mit der göttlichen Gegenwart in uns).
Das Hauptaugenmerk des Kurses liegt nicht darauf, was wir tun, sondern mit wem wir es tun. (Mit dem Ego, der Falsch-Gesinntheit, oder mit dem Heiligen Geist, der Recht-Gesinntheit.) Deshalb leben wir weiterhin so, wie alle Anderen auch. Wir bleiben normal. Wir tun, was alle Anderen auch tun, aber wir tun es aus einer anderen inneren Haltung heraus.
Indem wir unsere Aufmerksamkeit vom Körper zum Geist hin verlagern, zum Geist hin, woraus alles in die Welt hinaus projiziert wird, lernen wir, was EKIW wirklich aussagt. (Klicke auf obigen Link für die Wapnick-Erklärung, „Der Geist als Puppenspieler“.)
Durch unsere innere Haltung zeigen wir unseren Mitmenschen auf, was EKIW wirklich aussagt. (D.h., wir zeigen es auf, durch unser Verhalten, nicht durch das Erwähnen irgendwelcher Kurs-Weisheiten. Das Aufzeigen durch unsere innere Haltung, nennt der Kurs, „lehren“.) Durch unsere Recht-Gesinntheit vermitteln wir (lehren wir) unseren Mitmenschen wortlos etwa folgendes >>>
„Du kannst die gleiche recht-gesinnte Entscheidung treffen, die ich traf, denn wir sind gleich (als geistige Wesen). Du könntest statt deines störenden Gefühls, inneren Frieden empfinden. Du könntest eine andere Betrachtungsweise wählen – nämlich ein Wunder – anstelle deines Grolls. Du könntest dich entscheiden, nicht anzugreifen und nicht Unterschiede hervor zu heben, die du wahrnimmst. Du könntest, wenn du wolltest, deiner Besonderheit nicht frönen, die uns trennt.“ Stattdessen könnten wir uns entscheiden, alle (geistig) als gleich zu betrachten.
Dr. Wapnick: Ich unterstreiche nochmals, wie wichtig es ist, dass wir als Kurs-Schüler normal bleiben.
Die Übungsbuch-Lektion 194 hat den Titel: „Ich lege die Zukunft in GOTTES HAND.“ Das heißt aber nicht, dass wir alle Versicherungs-Policen annullieren. Dies ergäbe keinen Sinn, da wir in einer Welt leben, in der wir einen gewissen Versicherungs-Schutz brauchen. „Ich lege die Zukunft in GOTTES HAND“, bedeutet ebenfalls nicht, dass wir unsere Autos nicht mehr schließen, wenn sie in einer Stadt parkiert sind, wo Leute auf die Idee kommen könnten, sie zu stehlen. Das wäre uns nicht hilfreich, und dem Auto-Dieb wäre es ebenso wenig hilfreich.
„Ich lege die Zukunft in GOTTES HAND“ bedeutet, dass du dasselbe tust, wie alle Andere auch, aber du tust es in einer anderen inneren Haltung. Dadurch dienst du einem anderen Zweck. Anstatt uns im Traum des Getrennt-seins zu verhaften, dient das, was wir tun dem Zweck, uns aus dem Traum erwachen zu lassen. Unser Getrennt-sein-wollen (das Ego) andererseits, lässt die Welt als wirklich erscheinen, und hält uns in der Welt gefangen.
Was uns hilft, die Welt und ihre Denkweise los zu lassen, ist unsere Erkenntnis, dass es in der Welt nichts gibt, das die Macht hat, uns die Liebe und den Frieden Gottes zu nehmen. Denn diese Liebe und dieser Frieden befinden sich in unserem Geist.
Da wir aber Körper machten (Kinder) und hier in einer Welt von Körpern leben, kann die Welt zu einer Art Schulungsraum werden, worin wir (von unserer inneren, göttlichen Führung) gelehrt werden, in den Geist zurück zu kehren, wo wir nochmals wählen können (mit welcher Führung, dem Ego oder dem Heiligen Geist, wir verbunden sein wollen).
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